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„Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Hof…“ Hof, Bauernhof…

Es muss etwas dran sein an diesem Ort, wenn er es in die Zehn Gebote geschafft hat. Ein Bauernhof hat einen Menschen von je her zu seinem eigenen Herr gemacht, ihm Freiheit geschenkt und ihn gleichzeitig enger an einen Ort gebunden hat als jede andere Wohnform überhaupt. Die Bibel ist voller Bauernhöfe. Bauernhöfe waren von besonderer Bedeutung, Orte an denen sich Lebensläufe entschieden haben.

Heute sind Bauernhöfe oft zu Sehnsuchtsorten geworden: Leben in Einklang von Mensch und Natur. Ferien auf dem Bauernhof. Rosige Ferkel. Frische Milch. Duftendes Heu. Weg von all der Hektik, dem Druck, der geforderten Mobilität, der Unverbindlichkeit.

Doch eigentlich sind Bauernhöfe auch ganz anders: Profitable Bauernhöfe sind heute Agrarbetriebe. Wie in jedem Unternehmen ist vieles technisiert, standardisiert. Immer mehr Tiere, immer größere Flächen, teurere Maschinen, immer weniger Menschen, die bereit sind, auf einem Bauernhof zu leben.

Bauernhöfe sind aber auch Orte von Generationen: von Hoffnung und Leid und einem tiefen Bewusstsein, dass das letzte Quäntchen Gnade oder Glück, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, nicht in unserer Hand liegt.

Und Bauernhöfe sind archaische Orte. Sie sind bestimmt von den Jahreszeiten, von harter Arbeit, dem Wetter und einer großen Liebe zu einer Lebensart. Die Ecken und Kanten der Räume sind geschliffen von Erinnerungen, das Haus, die Scheune, die Ställe sind Zeugen vom Lohn für gute Zeiten. Bauernhöfe sind Orte, an denen Leben und Tod nicht abstrakt sind.

Im Buch des Propheten Amos sagt Gott: “Ich habe dich in das Land gepflanzt und werde dich nimmer mehr ausreißen.“

Das ist ein Spruch für Bauernhöfe. Sie sind in die Erde gewachsen wie Bäume; sie schlagen Wurzeln im Land; sie beherbergen Menschen, die verwachsen sind mit dem Land, auf dem sie leben. Und Bauernhöfe sind Häuser, die man nicht so einfach aufgeben kann. Orte, die einen halten, die auch umklammern können, die Stärke erfordern und einen festen Willen.

“Ich habe dich in das Land gepflanzt und werde dich nimmer mehr ausreißen.“ Wirklich ein Spruch für Bauernhöfe und gleichzeitig fast so etwas wie eine Liebeserklärung Gottes an diese vielseitigen Orte, die schon in biblischer Zeit Mensch und Tier eine Heimat gaben. Wie schön! Denn Bauernhöfe brauchen gerade heute hin und wieder wirklich eine Liebeserklärung.

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