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Fast ein kleiner Monat, der aber für mich große Themen trägt. Der Februar ist reich an Bauernregeln: „Der Februar muss stürmen und blasen, soll das Vieh im Lenze grasen.“ Oder auch: „Gibt's im Februar weiße Wälder, freuen sich drob Wies' und Felder.“ Im Februar kann es sich entscheiden, ob es ein gutes Jahr wird. Sein Name leitet sich vom lateinischen „februare“ (reinigen) ab. So gilt er als Sühne- und Reinigungsmonat. Er lässt mich schon blicken auf die Wochen bis Ostern hin. In diesem Monat beginnt oft an Aschermittwoch mit der Passionszeit eine wichtige Kirchenjahreszeit. Den Namen „Passionszeit“ hat Martin Luther statt „Fastenzeit“ immer wieder betont. Aber ich merke, dass ich doch beide Namen verwende.

Für den Februar gibt’s auch noch den alten deutschen Namen Hornung. In Teilen von Thüringen und im Erzgebirge bezeichnet man den Februar als „kleinen Horn“. Dabei bedeutet „hornen“ sich paaren. Das meint wohl, dass nach dem Winter das Leben neu beginnt. Für die bäuerliche Arbeit hatte der Februar eine besondere Bedeutung. Denn die häusliche Arbeit bei künstlichem Licht ging zu Ende. Stattdessen widmete man sich wieder der Arbeit im Freien. In ländlichen Regionen bereiten sich die Menschen auf die kommende Feldarbeit vor. Bei den alten Frauen und Männern in meiner ehemaligen Gemeinde im norddeutschen Teufelsmoor ist das bis heute so.

Und im Februar geht auch meistens mit Aschermittwoch die fünfte Jahreszeit zu Ende. Auf Vorschlag von Paul Claudel fand nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris erstmals ein „Aschermittwoch der Künstler” statt. Weltweit findet er heute in über 100 Städten statt. Im evangelischen Bereich gibt es seit bald zehn Jahren auch Initiativen dazu. Unter anderem in Hannover den „Aschermittwoch der Künste“. Darauf freue ich mich, wenn der Dialog von Kirche und Kunst hier im Mittelpunkt steht. Wir blieben Narren, wenn wir den Februar für einen kleinen Monat hielten.

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