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"Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling, oh no, schade um die Tränen in der Nacht…" so heisst es in dem bekannten Schlager. Aber stimmt das überhaupt? Wenn Liebe in meinem Leben ist, verwandelt sie meine ganze Welt in ein Paradies. Sie schenkt mir unendlich viel und nimmt noch viel mehr bei ihrem Abschied. Gleichermaßen beruhigend wie beängstigend sind ihr Kommen und Gehen. Beängstigend, da unberechenbar, beruhigend aus demselben Grunde: Sie kommt, auch wenn ich nicht mehr daran glaube.

Geht die Liebe, kommt der Kummer. Liebeskummer. Das Dasein erscheint plötzlich öde, sinnlos, leer. Das Vergangene ist gegenwärtiger als es je in der Gegenwart war. Ich sehne mich nach dem Menschen, um den ich mich liebend kümmerte und von dem ich geliebt wurde. Ich hänge der Vergangenheit nach und wünsche mir gleichzeitig eine bessere Zukunft.

Kummer und Kümmern sind zwei Seiten der Liebe, zwei Seiten derselben so wichtigen Sache. Die Kraft zu beidem entspringt nicht aus mir. Nur weil sich jemand um mich kümmert, kann ich lieben. Weil sich ein Gott um mich kümmert, dessen Liebe weder Anfang noch Ende kennt. Warum dann Kummer? Erst wenn Liebe abwesend ist, merke ich, was ich zuvor empfangen habe. Nur wenn ich mich intensiv um das Erlebte bekümmere, überwinde ich meine Befangenheit und bin bereit und frei, Neues in mein Leben hineinzulassen. Liebeskummer lohnt sich also sogar. Ja, er ist wichtig.

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