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Er hört gut zu, was andere erzählen. Er liest, was andere schrieben. Und er ordnet es. Leider hat er es selbst nicht miterlebt, was sich da zugetragen hatte mit Jesus, davor und danach. Und so schreibt er Geschichte und Geschichten, vom Anfang bis zum Ende, das offen bleibt. Und er schreibt, was das Zeug hält, nimmt, was er kriegen kann: Etwas Weihnachten für die Seele, einen Samariter für die Barmherzigkeit, Zachäus auf dem Baum und schreibt. Schreibt weiter als seine Kollegen, bis hin nach Rom, hinaus in die Welt, damit klar wird:

Überall soll es hin, was er weiß von Jesus und wie er ihn versteht: Jesus ist zu den Kleinen gekommen (Der Zöllner Zachäus muss auf den Baum, weil er Jesus nicht sehen kann, aber Jesus sieht ihn und verändert sein Leben: Kapitel 19 im Evangelium), zu den Verlorenen (die drei wunderschönen Geschichten in Kapitel 15 des Evangeliums vom verlorenen Schaf und verlorenen Groschen und natürlich die Geschichte vom verlorenen Sohn, die die grundlose Liebe des Vaters zeigt – Evangelium eben), zu den Armen, zu den Benachteiligten.

Er liebt (literarisch) die Frauen (Maria und Marta mit ihren je eigenen Begabungen – Kapitel 10 im Evangelium). Das alles und noch viel mehr bindet er zusammen zu seinem Doppelwerk, Evangelium und Apostelgeschichte. Er ist einer, der mehr wissen will und dem die traditionell überlieferten Stücke nicht reichen. Er forscht und findet und schreibt.

Und schreiben kann er, wie ein griechischer Gelehrter, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben: Mit der großen Geschichte Jesu, damit wir den sicheren Grund der Lehre erfahren, in der wir unterrichtet sind. Selbstbewusst ist er, denn er weiß, er hat die Freiheit, so zu schreiben.

Diese Freiheit ist die Freiheit des Weiterdenkenden: Grundlagenforschung für die, die später kommen. Geschichten für die, die nur zuhören können. Information für die, die genau Bescheid wissen wollen. Und natürlich: Werbung durch das Wort, durch das geschriebene Wort. Werbung für seinen Jesus und das, was er ausgelöst hat.

„Für euch“ heißt es beim Abendmahl und das ist das Evangelium: Für uns schreibt er, für uns ist es geschehen. Und darauf kommt es an, er selbst bleibt im Hintergrund. Lukas heißt er nach der kirchlichen Tradition, soll ein Begleiter und Freund des Paulus gewesen sein, ein Heilkundiger. Und deshalb schreibt er vom Heil, vom Heil für uns.

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