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Bin ich religiös? „Na klar,“ würden Menschen, die mich kennen, antworten.

Denn ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, bin Mitglied der Kirche, habe christliche Gruppen besucht und jetzt studiere ich sogar noch etwas mit Religion. Wenn das nicht religiös ist?

Doch bin ich religiös, nur weil ich mich mit Religionen beschäftige?
Bin ich Christ, nur weil ich im Gottesdienst sitze und eine Bibel im Regal habe?
Sich religiös verhalten, ohne an etwas zu glauben, geht schließlich auch: Jemand kann religiöse Praktiken und Traditionen durchführen, ohne überzeugt zu sein, dass es etwas bringt. Eine Kirche darf jeder betreten, egal, ob er denkt, dass es einen Gott gibt.
Was bedeutet „religiös“ eigentlich? Das kann erst einmal alles sein, was mit einer Religion zu tun hat: Religiöse Bücher, Musik, Gebäude, Handlungen und was sich sonst noch auf eine Religion bezieht. Die Bedeutung kann meiner Meinung nach weitergefasst werden: Religiös ist, wenn Überzeugungen aus der Religion das Handeln und den Lebensstil beeinflussen.

Diese Kombination ist wichtig. Es ist wichtig, was ich tue und warum ich es tue. Zu beten, wenn ich nicht denke, dass ich gehört werde, ist genauso unnütz wie zu denken, dass es Gott gibt, ich aber nicht mit ihm in Kontakt treten will. Religiöse Praxis bringt nichts ohne religiöse Überzeugung und auf religiöse Überzeugung sollte religiöse Praxis folgen. Entscheidend ist, wieso ich etwas mit Religion zu tun habe. Religiöse Gegenstände oder Orte machen mich nicht zu einer religiösen Person. Nur die Überzeugung in meinem Herzen kann das tun und sollte sich in meinen Handlungen widerspiegeln.

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